Körper und Geist

In meinen Arbeiten verbinde ich zwei ebenso unterschiedliche wie verwandte Individuen: den haptischen Ton, der immer nur das ist, was er ist, ein Klumpen, eine Form – und die Sprache, die ungreifbare, die sich in ihrem tiefsten Wesen der Eindeutigkeit entzieht. Beide begleiten den Menschen seit Jahrtausenden.

 

Vereinen sie sich, entsteht etwas Neues: Objekte, aufgeladen mit Bedeutung. Handfeste, plastische Körper mit einem freien, vielschichtigen Geist. Die Worte auf den Sockeln meiner Figuren sind deshalb nicht nur Titel und Untertitel, sondern Teil des Ganzen. Ich betrachte sie als Vorschläge, Assoziations-Angebote, die eigene Gedanken des Betrachters nicht beschränken sollen. Sie sind eine Einladung, den Faden fortzuspinnen.

 

Oft sind es Formen, die mich reizen, zu denen ich dann Worte und übergeordnete Begriffe finde. Oder es ist umgekehrt: Wörter reizen mich und ich modelliere Formen dazu. So ergeben sich die Zyklen, in denen meine Objekte zusammengefasst sind: „Die schwere Losigkeit“, „Paarungen“, „Ahnungen“…

 

In Bronze gegossen, verändert sich der äußere Charakter der ursprünglich aus Steinzeug oder Porzellan gefertigten Objekte. Sie wirken massiver und gediegener als die Keramiken. Was beide verbindet, ist eben sie: die geeinte Dualität von Körper und Geist.

Auswahl

Frank Markowski | Übermütig
Frank Markowski | Geschwungen
Frank Markowski | Landung
Frank Markowski | Aufgehoben